Mein neues Spielzeug

Im Trainingslager habe ich Blut geleckt…
Die ersten 10 Monate meines Schützendaseins habe ich einen Falco Triumph Vintage-Langbogen mit 25 lbs geschossen. Grundsätzlich mag ich Langbögen – auch wenn diese modernen Flachbögen nichts mit historischen Blankbögen zu tun haben. Und ich finde, sie passen in den „Busch“. 😉

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Die Katze wird nicht mitgeliefert… 😀

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Auf Facebook wurde mir ein einteiliger Jagdrecurve angeboten. Ein bisschen mehr „wumms“ wäre ja schon schön… Zumindest wollte ich den Bogen einmal ausprobieren. 🙂 Da ich als Anfängerin einen Gebrauchtbogen nicht beurteilen kann, bat ich CC um Unterstützung, die er mir gerne gewährte. Ich machte mit der Verkäuferin aus, dass sie am Samstag zu unserer Trainingslocation kommt – und ich ihr den Sprit bezahle, auch wenn der Kauf nicht zustande kommt. So habe ich mir am Samstag einen gebrauchten „Bearpaw Grizzlyhunter“ angesehen. Leider nur 25# – und „der Reisende“ stellte fest, dass die Wurfarme verdreht waren! Es gab zwar noch Garantie eines Bogenhändlers und des Herstellers auf den Bogen, aber verdrehte Wurfarme fallen bestimmt nicht darunter (vor allem, wenn man den Bogen über das Bein spannt, wie der potentielle Verkäufer :-/ ).
Irgendwie war’s schade, denn nachdem ich mich mühsam (!) ein wenig eingeschossen hatte, war es ein tolles Gefühl, wenn Pfeile endlich mal flitzen! Letztlich habe ich die Verkäuferin unverrichteter Dinge nach Hause ziehen lassen… Später habe mich mit mehreren Trainingskollegen unterhalten. Einer zeigte mir seinen „Hoyt Tiburon“ mit Holzoptik-Wurfarmen. Mh… ja, hat was! Die Alternative wäre ein Win&Win RCX. Bei beiden stellte ich mit „Tante Google“ fest, dass die Wurfarme erst ab 35# starten, und das traue ich mir doch nicht zu. Außerdem sind diese beiden Bögen auch preislich nicht „ohne“…

Eigentlich war letzte Woche noch der Plan, dass ich mir bei meinem „Bogen-Dealer“ Bücken nur ein paar Pfeilschäfte besorge… Aber nach dem Wochenende war klar: ich will mehr lernen und brauche einen Bogen, der mir ein Feedback gibt! Nachdem ich den Grizzlyhunter ausprobiert hatte und dann wieder meinen Langbogen in die Hand genommen habe, war das ein deutlicher Rückschritt. So schön der Falco ist: er „sagt“ mir nichts, ich kann meinen Schussablauf nicht reflektieren. Der Langbogen verzeiht selbst den größten Mist und ich weiß dann nicht wirklich, woran es hängt. Außerdem wurde er mir die letzten Wochen zu „schlapp“, der Spaß ließ leider deutlich nach…

Also dachte ich mir: wenn ich schon mal beim Bücken bin, kann ich ja schauen, was sie so haben…
Der Tiburon ist ein wirklich schöner Bogen! Aber ich stellte schnell fest, dass das Metallmittelstück einfach zu schwer für mich ist. Vielleicht irgendwann nicht mehr, aber jetzt auf jeden Fall! Wenn ich beim dritten Heben schon die Schulter hochziehe, ist es wie bei „“Fisherman’s Friend“: sind sie zu stark, bist du zu schwach. :>>

Was hängt denn sonst noch schießfertig in der Jagdrecurve-Wand? Ein „Hollow Horn Bullet“ (nie gehört!) mit 62″. Sieht ja nicht schlecht aus, Mittelstück „sitzt“ und hat ein angenehmes Gewicht! Erste Probeschüsse: oha, viel zu stark, bei 30#??? Es stellte sich raus, dass der Bogen eine 60er Sehne drauf hatte, daher auch die große Standhöhe… ich hatte vermutlich knapp 40# auf dem Finger, das ging beim besten Willen nicht. :))
Dann holte Olaf den „Sniper“ (auch von „Hollow Horn“) aus dem Schaufenster, den er sich eigentlich selbst zurücklegen wollte. Der hat 60″ und da passte auch die Sehne… 😉
Wow! Die Pfeile gingen ab wie „Schmitz‘ Katze“! Nachdem wir dann nochmal nach passenden Pfeilen geschaut haben und mir Olaf einen Easton CarbonOne 730er Spine zur Probe gegeben hat, schnürte der Pfeil auf 10m kerzengerade in den Spot! Der nächste auch… :.

Daten: ich zog im Test ca. 27 3/4″ aus und hatte 30,1# auf dem Finger. Angegeben ist er mit 30# auf 28″. Wenn ich korrekt in der Linie stehe, werde ich vermutlich ca. 32# haben. Zieht sich butterweich und hat keinen für mich erkennbaren Handschock, ist aber schon noch ein Stück Arbeit für mich – vor allem richtig in die Linie zu gehen. Aber wie war das: ich will ja arbeiten! :yes:

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Der Sniper ist ein Einzelstück, diese Bögen werden nicht mehr gebaut! Das ist im Zweifel schlecht, falls ich mal andere Wurfarme brauche… die gibt es dann voraussichtlich nicht mehr. Aber mit diesem Nachteil kann ich erstmal prima leben, und über Facebook habe ich abends noch einen Link zu Wurfarmen bekommen. Außerdem war der Preis derart reduziert, dass es keinen Grund gegeben hat, den Bogen nicht zu nehmen. Und ja, ich bin eben am liebsten im „Busch“, ein Holzbogen passt einfach zum 3D-Sport. 😉

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Von den neuen Pfeilen habe ich derzeit nur fünf, der Rest wird nachgeliefert. Aber ich kann meine 800er damit schießen, sie passen nur nicht „hundert pro“, aber der Unterschied fällt zumindest mir nicht auf.

Heute muss ich nun dringend zum Platz und die Scheibe malträtieren! Das Wetter soll es zum Glück hergeben… :wave:
Wie bereits am Montag und an diversen Tagen im letzten Jahr stand ich heute früh mit einem Grinsen im Gesicht auf – denn nach dem öden Bürotag darf ich Bogenschießen! :yes:

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Mal was Anderes: toller Bericht über Bogenschießen als Therapie!

Und ein gut gemachtes Video über den Schussablauf.

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Sniper day 1:
Im Gegensatz zum Langbogen kann ich den Recurve in seiner Tasche an meinen Wanderrucksack „tüddeln“. Dadurch habe ich bei Bahnfahrten beide Hände frei. ❗

– Der Bogen macht Spaß!!!
– ist eine Umstellung und Herausforderung!
– schon das Spannen erfordert Muckis! 😛
– ich muss mit Tab schießen! (Und das mir… aber mit dem neuen Handschuh habe ich keinerlei Gefühl und ordentlich ankern kann ich damit auch nicht)
– der Sniper macht große Löcher in die Scheibe: nicht breit aber tief! :>>
– Pfeile aus dem Holz ziehen ist anstrengend… 😉
– auf 5-10 m zeigt sich bereits eine gewisse Rudelbildung der Pfeile
– die Pfeile rennen auch auf 20 m geradeaus
– es stand eine Scheibe mit 40er Spot auf ca. 32 m: 1 Pfeil „zur Probe“ = 7 Ringe ❗
– meine „Ankerphobie“ möchte sich gerne verstärken, weil der Linienaufbau noch anstrengend ist
– daher nur Passen mit 3, max. 4 Pfeilen geschossen mit vielen Pausen
– nach einer knappen Stunde war ich „durch“ -> ab ins „Entmüdungsbecken“ (=Badewanne) + Muskelfluid…

Fazit: Ich mag den Bogen, er erzieht mich zur Präzision – und macht Spaß! :yes:

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